Chronik
1872
Grundsteinlegung
1872-75
Kirchenbau
1876
Weihe der Kirche als erste Pfarrkirche Favoritens und Errichtung der Pfarre St. Johann Evangelist
1880
Erste Kinderbewahranstalt des Bezirkes und erster Knabenhort Wien in der Leibnizgasse 17-19 gegründet. Fertigstellung des Pfarrhauses für den 10. Bezirk im Anschluss an die 1871 gegründete erste Schule des Bezirkes
1882
Fertigstellung des Amtshauses für den 10. Bezirk im Anschluss an den Pfarrhof
1900
St. Johann Evangelist ist mit 110.000 Katholiken die größte Pfarre Wiens
1901
Gründung der zweiten Pfarre Favoritens, St. Anton von Padua
1917
Beschlagnahme von drei Kirchenglocken, eine Glocke bleibt
1924
Fünf Glocken werden geweiht
1925
Priesterweihe und Primiz von Pater Nowak OFS, + 1976 Die Pfarre zählt 62.000 Katholiken
1927
50-Jahre-Jubiläum, wegen der Kirchenrenovierung ein Jahr später
1940
Beschlagnahme von vier Kirchenglocken, eine Glocke bleibt
1945
Die Kirche wird durch Bomben und Granaten schwer beschädigt
1946
Gründung der Pfarrbibliothek unter Franz Gsandtner
1958
Einweihung des Heimes der katholischen Mittelschul-Studentenverbindung „Rhenania“ unter Verbindungsseelsorger Dechant Josef Carl Friedrich in der Humboldtgasse 32
1962
Errichtung des neuen Pfarrheimes mit Saal und Bibliothek in der Gudrunstraße 135. Drei neue Glocken werden geweiht
1963
Neuerrichtung des Kindergartens und Hortes in der Leibnizgasse 19, vorher Pfarrheim
1967
Einweihung des Kolpinghauses in der Sonnwendgasse 22. Gründung der Kolpingfamilie Wien-Favoriten unter Präses Ernst Klement
1969
Weihe der neuen Orgel
1971
Priesterweihe und Primiz von Pater Leo Wolfgang Liedermann. Konstituierung des ersten Pfarrgemeinderates
1973
Umgestaltung des Altarraumes der Kirche mit neuem frei stehenden Altar (Volksaltar)
1975
Priesterweihe und Primiz von Pater Bernhard Johann Vosicky
Fußgängerzone und U-Bahn Station vor der Kirche fertiggestellt, Neugestaltung des Parkes um die Kirche Restaurierungsarbeiten im Pfarrhof und im Kindergarten
1976
100-Jahre Feier mit umfangreichem Festprogramm
Die Kirchenuhren werden von der Gemeinde Wien übernommen und in Betrieb gesetzt
Neue Treppe vor der Kirche, Restaurierungsarbeiten an Kirche und Pfarrheim, drei neue Kirchenfenster, Beicht- und Ausspracheraum eröffnet
1978
Einrichtung des Pfarrcafes in unserer Pfarre
1979
Erstes Mütterseminar
1980
Aufnahme und Betreuung einer Vietnamesischen Flüchtlingsfamilie
1989
Ambo-Neugestaltung von Robert Markowitsch
1992
Aufnahme von 19 bosnischen Flüchtlingsfamilien in unseren Pfarrsaal in der Gudrunstraße
420 Jugendliche werden beim 1. Taizetreffen in Wien von unserer Pfarre betreut und bei Familien, in Schulen und im Kindergarten untergebracht
1999
Renovierung der Kirchtürme
2001
Festwoche zur 125-Jahrfeier
Taufplatzgestaltung mit Triptychon von Robert Markowitsch
Eine neue Lautsprecheranlage wird installiert
2007
Renovierung des Pfarrcafes und der Pfarrheime am Keplerplatz 6
2015/16
Renovierung der Fassade
2023
Neubau der Kirchenstufen inkl. barrierefreier Rampe
Die Johanneskirche (Architekt Hermann Bergmann, geboren in Prag) ist dem Stil der italienischen Renaissance nachempfunden. Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff ist bedingt durch die Lage an der Favoritenstraße nach Westen gerichtet. Die beiden hoch aufragenden Türme sind nach dem Vorbild norditalienischer Campanili gestaltet. Über dem Hauptportal befindet sich ein Christusmedaillon und am erhöhten Mittelschiff sehen wir die Heiligen Petrus, Johannes und Jakobus.
An der Südfassade ist die Statue der Heiligen Elisabeth zu finden, an der Nordfassade der Heilige Franziskus, entsprechend den Namensheiligen des Kaiserpaares.
An der Außenseite der Apsis ist ein Steinkruzifix aus der Bauzeit zu sehen. Die Einrichtung der Kirche stammt ebenfalls aus der Bauzeit. Das Hochaltarbild von Karl Blaas zeigt die Vision des Heiligen Johannes auf Patmos, die apokalyptische Frau. Über dem Altar ist Christus Salvator zwischen zwei Engeln zu sehen. Auf dem linken Seitenaltar finden wir ein Bild des Heiligen Judas Taddäus, gemalt von Hans Fischer (1931), das rechte Altarbild zeigt Christus mit den Kindern. Die Kreuzwegbilder stammen von Karl Geiger und wurden um 1876 gemalt.
„Im Jahr 1871 setzten – gefördert von Kardinal Rauscher – Bestrebungen ein, vor der Favoritenlinie eine weitere Pfarrkirche zu errichten (Keplerkirche im 10. Bezirk, 1872–1876). Wieder wurde diese Aufgabe Hermann Bergmann ohne Ausschreibung übertragen. Die Kirche sollte Platz für 3000 Gläubige bieten, jedoch einfach und dennoch würdig gestaltet sein. Bergmann wandte sich nun wieder der Basilikalform zu, als Stil wählte er auf Grund der Vorgabe zu äußerster Sparsamkeit Formen der Neorenaissance. Der heute verputze Bau wurde allerdings aus Ziegeln mit Putzbändern und -gesimsen hergestellt, wodurch die Anlehnung an den „Italienischen Stil“ deutlicher zum Ausdruck gebracht wurde. Zweifellos nahm er die Kirche der hll. Cyrill und Method in Prag-Karoliental zum Vorbild, die 1854–1863 von seinem ehemaligen Lehrer Carl Roesner errichtet worden war. Bemerkenswert ist, dass diese Kirche eine Zweiturmfassade erhielt, obwohl in ausgedehnten Diskussionen diese Turmanordnung eigentlich nur Kathedralbauten zugestanden wurden. Nicht zum Geringsten konnte mit den zwei Türmen wiederum eine reiche Silhouettierung geschaffen werden, die durch Apsiden, zwei Chortürme und ein Querhaus unterstrichen wird.“
Quelle: Architekturzentrum Wien
Pfarre St. Johann/Ev.
Die Pfarrer von 1876 bis heute | |
2015 - | P. Matthias Felber SVD (* Oberndorf) |
1982 - 2015 | Ladislaus LOUCKY (* 1939 in Bukarest) |
1975 - 1982 | Robert STANGL (* 1931 in Wien) |
1957 - 1974 | Emil HESZLE (* 1907 in Wien) |
1942 - 1957 | Ignaz WIESBÖCK (*1893 in Maissau) |
1919 - 1942 | Raimund JUNGBAUER (*1876 in Schönau) |
1906 - 1919 | Karl WATZGER (*1853 in Unterwaltersdorf) |
1895 - 1906 | Edward KARABACZEK (*1842 in Iglau) |
1876 - 1894 | Ignaz FÜRST (*1813 in Bresnice) |