50 Tage nach Ostern
feiert die Kirche das Hochfest von Pfingsten.
Der Name des Festes kommt vom Wort „Pentekoste“, dem griechischen Begriff für „fünfzig“.
Das Fest beschließt die Osterzeit, die am Ostersonntag begonnen hat.
Gefeiert wird an diesem Tag die Sendung des Geistes, die Bestärkung der Jünger mit der Kraft Gottes. Dieser Hl. Geist ist nach dem Verständnis der Kirche in die Welt gesandt, um Jesus Christus, sein Wort und sein Tun, lebendig zu erhalten und zu verkünden.
In der Bibel wird uns in der Apostelgeschichte von der Sendung des Geistes in sehr eindrücklicher Weise berichtet, die starken Symbole von Feuer und Wind sind die prägenden Bilder, während sich dann in den Sprachen die Vielfalt der Verkündigung ablesen lässt.
Die Sendung des Hl. Geistes, das Aufstehen der Jünger, die hinausgehen, um Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen zu verkünden, ist Beginn der Kirche, der Gemeinschaft derer, die sich verbunden wissen im Glauben an Jesus. Somit feiert an diesem Tag sozusagen Kirche ihren Geburtstag.
Damit lässt sich dann gut verstehen, dass besonders zu Pfingsten viele Firmungen stattfinden – sagen doch die jungen Menschen bei diesem Sakrament ihr eigenständiges Ja zum Glauben und zur Bereitschaft als Christen und Christinnen zu leben.
Die 7 Gaben
Von 7 Gaben des Geistes wird gesprochen, die uns geschenkt werden, in denen Gott in uns lebendig sich zeigt:
Weisheit: um gut und gerecht in unserer Welt leben
zu können, um Wichtiges von Unwichtigen unterscheiden zu können
Einsicht: um in dieser Welt, die sich als kompliziert zeigen kann, Geduld zu behalten, und um Unterscheidung zu treffen zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch
Rat: um die schwierigen Entscheidungen doch sicher treffen zu können
Erkenntnis: um zu erkennen, was wichtig ist im Leben, was dem Leben wirklich dient
Stärke: um mutig eigenen Erkenntnissen treu zu bleiben und das Leben mit seinen Herausforderungen anzugehen
Frömmigkeit: um mit Gott in Kontakt zu bleiben einerseits und andererseits um daraus mit Gelassenheit zu leben.
Gottesfurcht: um Grenzen zu erkennen, Grenzen des Menschenmöglichen und des Machbaren
Liturgie und Brauchtum
sind bei diesem Fest nicht sehr ausgeprägt.
In Österreich heißt die Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag die Unruhnacht oder Bosheitsnacht. Ursprünglich sollten in dieser Nacht böse Geister ausgetrieben werden. Jetzt werden in der Unruhnacht Streiche gespielt, zum Beispiel wird die Gartenbank des Hauseigentümers versteckt oder seine Haustür wird mit Gerätschaften verstellt. Diese Aktivitäten werden auch als „Pfingststehlen“ bezeichnet. Alles, was nicht durch ein Dach geschützt ist, darf mitgenommen und versteckt werden.