Im Rahmen der heurigen Herbstexkursion des Seniorenklubs der Gemeinde Zur Hl. Familie haben wir am 7.11.2018 unter der bewährten Organisation von Frau Maria einen Ausflug zur Rumänisch-Orthodoxen Kirche in 1110, Simmeringer Hauptstraße 161 unternommen. 21 Personen unter der geistlichen Führung von Pater Hans wurden durch die „Hintertür“ ins Gebäude eingelassen.
 
Vorerst befanden wir uns in einem kirchenähnlichen Vorraum, der mit vielen Hinterglasbildern und Ikonen geschmückt war.  Bischofsvikar Dr. Nicolae Durahat uns die lange Geschichte der Rumänen und ihrer Kirche in Wien bzw. des Neubaus in der Simmeringer Hauptstraße mit launigen Worten nähergebracht. Die Gemeinde wurde vor etwa 100 Jahren im Palais Dietrichstein gegründet, obzwar schon unter Karl VI. die rumänische Kirche in Wien anerkannt war. Der Weg zum jetzigen Juwel war ein langer. Die Grundsteinlegung erfolgte 2001; die Kirchweihe 2009 mit dem Patrozinium „Zur Hl. Auferstehung undHl. Andreas“.
 
Erst als wir zum eigentlichen Kircheneingang vordrangen, konnten wir erahnen, wie schön und bunt dieser, von außen eher unauffällige, Kirchenbau erstrahlt. Das Jüngste Gericht mit Himmel und Hölle hält einem drastisch vor Augen, wie Christus, der Weltenrichter in der Mitte, entscheiden wird.
 
Doch dann der Kirchenraum – ausgefüllt mit Fresken, etwas höher als auf Augenhöhe Heilige, viele bekannte, viele auch für uns unbekannte.
Die nächste Ebene ist Maria und Christus von der Geburt bis zur Auferstehung gewidmet.
Bis unter die Decke wunderbare bunte Fresken, an denen der Künstler 7 Jahre lang arbeitete.– Wir wagen uns zur Ikonostasevor! Eine Wand mit 3 Türen, die den eigentlichen Altarraum vom Kirchenraum trennt, doch durchlässig in der Mitteltüre – jeder kann das Mysterium des Gottesdienstes erahnen. Die Ikonostase, „der liturgische Bildschirm“, folgt auch einem ikonografischen Programm. Christus, Maria, die Heiligen Andreas und Nikolaus als Hauptfiguren, das Letzte Abendmahl, der Marienzyklus, darüber die 12 Apostel, einige Propheten, die Dreifaltigkeit, über allem die Erlösung durch Christus am Kreuz. Alles in einer anschaulichen und lehrreichen Form einer „biblia pauperum“, auch nicht bibelfesten Gläubigen die Heilsgeschichte näherzubringen.
 
Aber nicht nur auf die Ausstattung „seiner“ Kirche kann Dr. Dura stolz sein.
Er berichtet von einer lebendigen, wachsenden Gemeinde mit einem Einzugsgebiet von 100 km, 6000 Gläubigen, vielen Taufen, und einer Osternachtprozession mit einer unglaublichen Menschenmenge auf dem Kirchenplatz. Dr. Dura, bereits 25 Jahre im Amt, strahlt eine sympathische und natürliche Offenheit aus, die sicherlich dazu beiträgt, seine Schäfchen zu begeistern, und die seine ökumenische Tätigkeit unterstützt.
 
Wir danken ihm herzlich für seine humorvolle und bereichernde Führung und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg in seinen Bemühungen.
 
Grete Beran
für den Seniorenklub Hl. Familie