Jetzt ist sie wieder da, die Zeit, in der sich in meinen Jackentaschen immer eine Kastanie findet. Ich liebe ihre Schönheit, das Glänzen der Schale, die Form, die sich anschmiegt. Sie zu fühlen, zu spüren, erdet mich, gibt mir immer wieder einen kleinen Hoffnungsschubs, wenn alles wieder so kantig ist im Leben. Und sie zeigt mir, dass die Zeit der Ernte da ist – ist ein Dankbarkeitszeichen.
Vielleicht versuchen Sie es auch einmal – es kann auch ein glänzender runder Stein sein, aber einfacher ist es jetzt im Herbst mit einer Kastanie – Erntedank in der Hosentasche.
 

Anfang Oktober ist Erntedank

Erntedank
 
Jedes Jahr im Herbst werden in den Kirchen die Altäre farbenfroh mit Obst und Gemüse, Getreide und Blumen geschmückt: Anfang Oktober ist Erntedank. 
Seit jeher war es den Menschen ein Bedürfnis, Gott für die Gaben der Natur zu danken. Noch bis in die frühe Neuzeit war der größte Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig und musste für das tägliche Brot hart arbeiten. Die Menschen wussten, dass eine reiche Ernte, die sie über den Winter bringen würde, nicht selbstverständlich war und sie als Teil von Gottes Schöpfung verantwortungsbewusst mit ihr umgehen mussten. Mit den Erntedankfeiern brachten die Menschen nicht nur die Freude über die eingefahrene Ernte, sondern auch den Dank über Gottes Fürsorge zum Ausdruck.
Das Erntedankfest ist eine gute Gelegenheit, dass wir uns wieder den Wert unserer Lebensmittel deutlich machen und erkennen, wie viel Arbeit von der Aussaat bis zur Ernte darin steckt.