„Unser tägliches Brot gib uns heute …“ unter diesem Motto hätte der heurige Schlussausflug des Seniorenklubs der „Heiligen Familie“
stehen können. 42 Personen, mit geistlichem Beistand von Pater Hans, fuhren in eine Backwelt, von der viele von uns keine Vorstellung hatten. Uns war zwar klar, dass wir nicht in eine traditionelle Bäckerei geführt werden, wo jedes einzelne Produkt händisch erzeugt wird. Aber die
Zahlen – 80 t Mehl, 3 t Hefe, 1.4 t Salz pro Tag – die waren dann doch heftig. 240 kg Teig werden in 7 Minuten gemischt, 3600 Kornstangen pro Stunde laufen auf dem Fließband, und auf der „Semmelstraße“ rollen 24.000 Stück/Stunde!
Unvorstellbare Mengen, die entweder vorgegart, vorgebacken und dann gefrostet und erst im Handel fertig gebacken oder komplett fertig gebacken werden.
Vieles haben wir über die 5 Generationen Anton Haubenberger erfahren,
über die kleinen Anfänge als Dorfbäckerei bis zu dem heutigen
„Haubiversum“, das nicht nur Information, sondern auch Gastronomie
bietet in einem gepflegten Ambiente wie z.B. im Knusperhäuschen. Die Gäste können das Erlebte mit allen Sinnen erfassen – kalt/warm wurde uns
gegeben in Backofen und Froster, Getreide und Gewürze konnten
angegriffen werden, herrlicher Brotgeruch durchströmte das Gebäude, man konnte selber Striezerln formen, was mitunter zu eigenwilligen Kreationen geführt hat – bestreuen konnte man nach Belieben mit Salz, Kümmel,  Mohn, Körnern etc. Und das Produkt wurde während unserer Führung gebacken und uns ausgehändigt! Frisches, selbstgebackenes Gebäck – ein Genuss.
 
Trotz des riesigen Betriebes hatten wir dennoch nicht das Gefühl, in einer unpersönlichen Fabrik zu Besuch zu sein, man spürte die Verantwortung, die die Bäckermeister für ihre Lehrlinge haben. Es gibt eigene Bereiche, wo die Lehrlinge ausgebildet werden. Jährlich werden 50 aufgenommen,
die Bäcker oder Patissier, Koch oder Kellner, aber auch Bürokaufmann/-frau lernen können.
Auf jeden Fall war der Ausflug gelungen, die Organisation von
Mittagessen, Führung und Jause wie immer perfekt und unter einem Dach.
Maria, Christine und allen Helferleins wurde aufrichtig für den Ausflug
und ihre Tätigkeit während des ganzen Jahres gedankt.
 
 Mit einem Spruch von Jaroslav Seifert möchte ich schließen :
 
Der Geruch des Brotes
ist der Duft aller Düfte,
ist der Urduft unseres irdischen Lebens,
der Duft der Harmonie,
des Friedens und der Heimat.

Grete Beran (Bilder: Hasenberger)