Darstellung des Herrn – Maria Lichtmess
Am 2. Februar feiert die Kirche das Fest Darstellung des Herrn – 40 Tage nach Weihnachten.
Jüdische Tradition
Es war üblich, den männlichen Erstgeborenen 40 Tage nach der Geburt in den Tempel zu bringen. Bis dahin galt er als Eigentum Gottes und musste mit einer Geldgabe und dem Überbringen von zwei Tauben ausgelöst werden. Zudem waren die 40 Tage Schutz für die Mutter, dienten der Erholung und der Festigung der Mutter-Kind-Beziehung.
Biblisches
Als Maria und Josef dieser Verpflichtung nachkommen, begegnen sie dem Propheten Simeon, der schon lange seinen Dienst tut und der in Jesus den Messias erkennt, auf dessen Ankunft er mit Sehnsucht gewartet hat. Auch die Prophetin Hanna spricht angesichts des Kindes einen Lobpreis Gottes und beginnt als erste Frau mit der Verkündigung dieser Heilsbotschaft an alle, die auf die Erlösung Israels harrten. (Lk 2, 22-40 – ein wunderschöner Bibeltext, der Sehnsucht und Vertrauen zugleich ausdrückt)
Darstellung des Herrn meint, dass Jesus Gott geweiht ist. Es wird bezeugt, dass er Gottes Eigentum ist und bleibt. So wird öffentlich kund, was bisher an ihm verborgen war.
1969 wurde das Fest, das bisher „Mariä Reinigung“ hieß in Darstellung des Herrn umbenannt, um deutlich zu machen, dass es sich um ein Herrenfest handelt.
Brauchtum
Schon ab dem 4. Jh. hatte es sich eingebürgert, dass zu Maria Lichtmess die kirchlichen und häuslichen Kerzenvorräte gesegnet wurden – dazu wurden Licht(er)messen – Kerzenmärkte abgehalten. Daher der Name „Maria Lichtmess“. Die weihnachtliche Lichtsymbolik kam noch einmal zur Geltung, der Tag setzte der dunklen Zeit den Schlusspunkt.
Bis heute werden in der Liturgie die Kerzen gesegnet, die wir das Jahr über brauchen –auch wenn sich die Bedeutung des Kerzenlichtes für uns verändert hat.
Auch war der 2. Februar der wichtigste Zins- und Zahltermin des Jahres und der Tag, an dem die Dienstboten wechselten und es begann das bäuerliche Neujahr – die Spinnstuben wurden geschlossen – Arbeiten draußen waren wieder möglich.