3. Friedensgebet – Fürsorge für die Armen

Unter diesem Thema fanden sich am 18. Dezember 2018 Vertreter der Religionen und an die 70 Gläubige zusammen, um gemeinsam sich im Gebet dieses Auftrags neu bewusst zu werden und Stärkung dafür zu bekommen.

Mahir Zekiri als Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Hadis Bosnjak von der bosnischen Moschee „Ebu Hanife“, Cemal Öztürk von der Anadolu Moschee der Islamischen Föderation, Mustafa Erkmen von ATIB und Mustafa Seyif von der Vakif-Moscheegemeinde fünf Imame.

Dechant Matthias Felber von der Pfarrgemeinde „Zum göttlichen Wort“ vertrat die Römisch-katholische Kirche, Senior Michael Wolf und Oberkirchenrat und Ortspfarrer Johannes Wittich die lutherische und reformierte Kirche feierten gemeinsam das bereits dritte Friedensgebet. Die Tradition dieses Gebetes soll nicht nur ein freundschaftliches Treffen sein, sondern soll zu einem andauernden, verlässlichen Kontakt zwischen muslimischen und christlichen Gemeinden“ führen. „Starken, aber falschen gesellschaftlichen Tendenzen zu Abgrenzung und Polarisierung“ müsse eine „echte gemeinsame spirituelle Orientierung“ entgegengestellt werden. So formulierte es Robert Colditz, Kurator der Gemeinde der reformierten Erlöserkirche am Wielandplatz.

 

2. Friedensgebet von Christen und Muslimen in Favoriten, Dezember 2017

Am 19. Dezember 2017 fand das zweite interreligiöse Friedensgebet Favoritens statt. Diesmal in der Moschee der Bosniaken „Ebu Hanife“ in der Buchengasse.
Viele waren der Einladung gefolgt, Muslime wie Christen. In seinem Begrüßungsstatement führte der Imam der Moschee aus, dass es die Aufgabe aller Religionen sei, das menschliche Herz zu erreichen. Sehr entschieden müssten wir uns gegen das Böse aussprechen und gemeinsam die Stimme erheben, wenn die Würde und das Leben des Menschen unterdrückt und erniedrigt würden. Es gäbe da keine nationalen, religiösen oder ethnischen Grenzen.
Weiters plädierte er mit engagierten und klaren Worten für unser aller Auftrag zur Bildung von Herz und Verstand. Dem Herzen komme die Aufgabe des Liebens zu, der Verstand sei für Respekt zuständig. Sowohl das Herz wie der Verstand müssten begreifen, dass es gut sei, gut zu sein. „Denn alle sind wir Gottes Geschöpfe!“
Es wurden schließlich abwechselnd Texte aus dem Koran und der Bibel gelesen. Dazwischen gaben muslimische und christliche Chöre Lieder zum Besten. Unsere Pfarre wurde durch den Chor der Gemeinde Zur Hl. Familie vertreten.
Schließlich wurde von allen Teilnehmern gemeinsam dieses Gebet gesprochen.
BeiTee und kleinen köstlichen Zaubereien klang dieser sehr beeindruckende Abend aus.
 
P. Matthias Felber
 
Gemeinsames Friedensgebet
 
Großer Gott,
lass uns der Herausforderung zu einem friedlichen Zusammenleben
im gegenseitigen Respekt, Offenheit und Freundschaft gewachsen sein.
Gott, du führst uns zu Liebe und Frieden.
Wir bitten dich, lass das gegenseitige Verständnis der Menschen
unterschiedlicher Herkunft in Favoriten und auf der ganzen Welt wachsen.
Gott, wir danken dir für unser Dasein und für alle deine Gaben,
gib uns Gutes in diesem und im jenseitigen Leben.
Gott, hilf uns Gerechtigkeit in allen Bereichen des Lebens zu verwirklichen.
Gott, du das Licht der Erde und des Himmels.
Wie du mit der Sonne unsere Welt erleuchtest,
so erleuchte unsere Herzen durch die Heiligen Schriften.
Gott, du liebst den Frieden, versöhne uns mit uns selbst
und lass uns mit allen in Frieden leben.
Gott, lass uns offen sein,
dass die verschiedenen Religionsgemeinschaften im Gespräch
und im Zusammenleben miteinander Wahrheit entdecken,
teilen, weitergeben und empfangen.
Gott, wir danken dir für die Begegnung der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften
und für die Freundschaft, die bei unseren Treffen entstanden sind.

Mariazell, ein Ort der Begegnung

40 Personen waren am 20. Oktober 2018 mit auf der Reise des Interreligiösen Dialog Favoriten nach Mariazell. Fachkundig begleitet und mit interessanten Informationen über Wallfahrten in den unterschiedlichen religiösen Traditionen versorgt wurden wir von P. Matthias Felber und Dr. Monika Kracher-Innerhuber. Zunächst gab es in der Michaelskapelle einen sehr spannenden Austausch zwischen den teilnehmenden Religionsgemeinschaften. Es ging um das menschliche Leben und wie es begleitet wird durch die jeweilige Religion. Anschließend wurde die Basilika, in die unzählige Menschen seit Jahrhunderten ihre ganze Lebensgeschichte hineintragen, besucht und besichtigt. Wir haben von der religiösen Strahlkraft und politischen Dimension der Magna Mater Austriae, der Mater Gentium Slavorum und der Magna Domina Hungarorum gehört und von der Bedeutung Marias im Islam.

Zum Mittagessen durften wir bei den 3 Hasen an großen runden Tischen Platz nehmen. Frau Maria Hasenberger hat gemeinsam mit P. Matthias die Reise sehr gut vorbereitet und alles im Blick gehabt. Danke, es war ein erfrischendes und wunderschönes Miteinander.

„Verbindendes Licht“ beim 1. Friedensgebet in Favoriten 2016

Am 20. Dezember 2016 fanden sich, auf Vorschlag der Muslime im Rahmen des Interreligiösen Dialogs, Gläubige aus unterschiedlichen Religionen zum Gebet in der „Keplerkirche“, der Pfarrkirche der Pfarre Zum Göttlichen Wort zusammen.
Mindestens acht im zehnten Bezirk aktive Gruppen nehmen an der Initiative teil. Neben Katholiken auch die Evangelische Gemeinde Christuskirche, die Evangelisch-Reformierte Gemeinde H.B. Wien-Süd, die Türkisch-Islamische Union ATIB, die Islamische Föderation Anadolu, das Austrian Bangladesch Cultural Center „Baitul Mamur Masjid“ Favoriten, das Islamische Zentrum der Bosniaken von Österreich „Ebu Hanife“ und die koptische Kirche des Hl. Minas.
 
Licht – das verbindende Symbol in den Religionen
Die Botschaft des Friedensgebetes wurde so formuliert: „Wir wollen in Frieden leben durch das Licht, das Gott in unsere Herzen gibt.“
 
Quelle: orf.at

Brot und Rosen

Elisabeth und Fatime sind seit Jahrhunderten durch ihr soziales und caritatives Engagement Vorbilder, bis in unsere Zeit herein. Sie sind aber auch Brückenbauerinnen zwischen Kulturen und Religionen.

Wer sind diese Frauen?

Elisabeth, eine ungarische Königstochter und Frau eines Landgrafen in Thüringen, wird in der Katholischen Kirche als Heilige verehrt. Fatime, die jüngste Tochter des Propheten Mohammed, wird von den Muslimen hoch verehrt. Von beiden Frauen erzählen Geschichten über ihre Gottverbundenheit und ihre liebende Zuwendung zu den Armen.

Die alte Kulturtechnik des Filzens hat eine Gruppe von Schutz suchenden Frauen aus den Flüchtlingsaufnahmezentren in Favoriten gemeinsam mit Frauen aus der Pfarre Zum Göttlichen Wort und der Frauengruppe der MA17 gelernt. Unter Anleitung der Künstlerin Marianne Puschner sind in vielen Arbeitsstunden Rosen in wunderschönen Farben entstanden, mit viel Freude und großer Begeisterung. Eine Rose braucht eine Arbeitszeit von 3 bis 4 Stunden.

Brot für Flüchtlingsfamilien in Favoriten und für Familien des Projektes Elijah von P. Georg Sporschill in Rumänien.

Ein Projekt der Gemeinde St. Johann Evangelist und der MA17 Süd, Integration und Diversität.
Projektleitung: Gertrude Pieber
Förderung: Innovationsfonds der Erzdiözese Wien und Bezirksvorstehung Favoriten.