Advent

Was ist Advent für mich? Ist es alleine die Zeit, in der ich mich einlullen lassen darf von Romantik und wohltuender Erwartung?

Ist es die Zeit, in der ich mich in betriebsame Nächstenliebe stürze, um dann das restliche Jahr mich wieder zurückzulehnen?

Die Zeit, in der ich mich ganz auf mich konzentrieren soll und in der Stille meinen Frieden finde?

Advent – Spuren auf dem Weg

Für mich, ist sie von allem etwas – weil sie mich einlädt, dem Geheimnis des menschgewordenen Gottessohnes auf die Spur zu kommen. ER zeigt sich als neugeborenes, hilfsbedürftiges, kleines, liebenswertes, leicht anzunehmendes Kind. Und genau dadurch fordert er uns aber heraus. Wir können ihm in allen Menschen begegnen – in den Schwachen und Hilfsbedürftigen, den Kleinen und Großen, den Trauernden und den unbeschwert Fröhlichen. Er trifft mich in denen, die ich annehmen kann, weil sie mir ähnlich sind und in denen, wo ich die Herausforderung spüre, weil sie mir entgegenstehen.

Er hat Wohnung genommen – in mir

IHM den Platz in mir zu bereiten – das ist die Herausforderung, die der Advent mir abverlangt. Darum sollen wir dem Lichterglanz, dem lieblichen Tun um uns herum mit einer gewissen Vorsicht begegnen. Und darum sollen wir unser Brauchtum nicht als folkloristisches Tun erleben, sondern erkennen, dass Bräuche mich rückbinden an das, was ich auf dem Weg zu IHM und mit IHM brauche. Zu IHM, der in mir Wohnung genommen hat.

Adventkranz

Diese Tradition ist noch jung, sie geht zurück auf Johann Hinrich Wichern. Im Dezember 1838 entzündete er zum ersten Mal im „Rauhen Haus“, einem Waisenhaus, jeden Tag im Advent eine Kerze. Später steckte er die Kerzen dann auf einen Holzkranz, wobei an den Sonntagen größere Kerzen verwendet wurden.

1860 wurde erstmals der Holzreifen mit Tannenreisig umwickelt, damit war der Adventkranz, wie man ihn heute kennt, geboren! Dieser Brauch wurde rasch von evangelischen Familien übernommen.

In Österreich verbreitete sich  dieser Brauch erst langsam nach dem Zweiten Weltkrieg. Am Samstag vor dem ersten Adventsonntag werden die häuslichen Adventkränze in der Kirche gesegnet.

Rorate

Der Name stammt von dem lateinischen Anfangswort des Eröffnungsverses „Tauet, ihr Himmel, von oben“ und das fast bekannteste Adventlied beginnt mit den Worten „Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab“. Dieser Vers stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja (Jes 45,8).

Seit Jahrhunderten gibt es in der katholischen Kirche die Tradition der Rorate-Messen im Advent. Sie stellen Maria in den Mittelpunkt, die den Sohn Gottes empfangen hat. Diese Messen geben dem Advent einen besonderen Charakter und wurden früher durch szenische Darstellungen wie die Begegnung Marias mit dem Erzengel Gabriel und anderen Begebenheiten der Kindheitsgeschichte aus dem Üblichen herausgehoben.

 

 

Weihnachtsfeier für Menschen
ohne Zuhause und Menschen,
die alleine sind

Freitag, 21.12.2018 um 17:00 Uhr
Gemeinde Allerheiligste Dreifaltigkeit

Der Caritaskreis und der Arbeitskreis Weltkirche laden zu einer Weihnachtsfeier für Menschen ohne Zuhause ein. Die betroffenen Menschen erhalten eine Einladung in den Notschlafstellen in unserem Pfarrgebiet.

Weihnachten heißt miteinander die Freude über das neugeborene göttliche Kind teilen – wir zeigen es mit Geschenken. Dazu bitten wir Sie um Ihre Hilfe. Wir sammeln:

Neue Schals, Mützen, Handschuhe, Socken, Unterwäsche (besonders für Männer), Hygieneartikel, aber auch Schokolade und andere Süßigkeiten.

Wenn Sie dafür etwas spenden können, geben Sie es bitte bis 17.12.2018 in einer der Kanzleien oder nach dem Gottesdienst in der Kirche ab.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und Ihre großzügige Spende!

 

 

Einladung zum Sternsingen

Gott ist Mensch geworden
Diese Botschaft tragen die Sternsinger zu allen Menschen.
Die Weisen aus dem Morgenland folgten einem Stern, einem Licht, das sie zu Jesus, dem Licht der Welt brachte. Dadurch wurden sie verändert.
Eine Welt ohne Armut und Ausbeutung, ein erfülltes und friedvolles Leben für alle Menschen unserer Welt: Diese leuchtende Vision zieht voran: Indem wir zu Nächstenliebe ohne Grenzen und zum Teilen mit den Ärmsten einladen, machen wir unsere Welt gerechter und lebenswerter.
Auch unsere Pfarre beteiligt sich an der Hilfsaktion und wir laden dazu ein, mitzumachen!
 
Informationen zum Sternsingen
in den einzelnen Gemeinden:

Allerheiligste Dreifaltigkeit: Nicole Bartl
Hl. Familie: Renate Büchl
St. Johann: Barbara Radlmair 

Besondere Gottesdienste und besinnliche Zeiten im Advent


„Tauet Himmel den Gerechten, ….“

Rorate – früh am Morgen, wenn es noch dunkel ist, beginnen wir den Tag und feiern im Kerzenschein gemeinsam Gottesdienst. Im Anschluss frühstücken wir miteinander.

Hl. Familie:

Dienstag und Donnerstag    6:30 Uhr

Allerheiligste Dreifaltigkeit:

Mittwoch       6:15 Uhr

St. Johann:

Freitag            6:30 Uhr

…. man begegnet hin und wieder schon dem Nikolaus… (R: Krenzer)

Besuch des Hl. Nikolaus

Gemeinde Hl. Familie

6.12.                16:30 Uhr

„Alte und neue Lieder klingen in der Dunkelheit“

Advent – Lichter.Freude

Chorkonzert der Alxingers in der Gemeinde Allerheiligste Dreifaltigkeit
Sonntag, 16.12.          17:00 Uhr

 

Gottesdienstzeiten in der Weihnachtszeit

Lieder im Advent

Eines meiner wichtigsten und liebsten Adventlieder ist „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Das Bild des Tür-Hochmachens kommt aus anderer Zeit und aus einem Land, in dem die Türen der Häuser aus Stoff waren. Kam jemand, so hob er den Stoff ein wenig in die Höhe und schlüpfte herein. Wurde jedoch hoher Besuch erwartet, so zog man die Tür in die Höhe, damit er sich nicht bücken musste und wohl auch, damit er wusste, dass er erwartet, sehnlichst manchmal, war.
Der Advent soll nun in mir die Sehnsucht wecken, nach einer offenen Tür, einem offenen Herzen. Die Tür meiner Seele zu öffnen – in vielfältiger Weise und mit ein bisschen Mut – das kann der Weg sein, dass die Menschen, mit denen ich lebe, etwas von der Wärme spüren, die ihnen im Namen des Herrn entgegengebracht wird. Sie werden etwas abbekommen von seinem Glanz, von seinem Spiel, von seiner Lebensfreude.
Gerade das Hochmachen der Türen als Zeichen der Erwartung ist für uns besonders wichtig, als Bereitschaft Christus in uns selber aufzunehmen.
In der 5. Strophe des Liedes von Georg Weissel heißt es: „Komm o mein Heiland Jesu Christ, mein`s Herzens Tür dir offen ist……“ Ich kann die Tür für Ihn nur öffnen, wenn ich meine Mitmenschen einlasse. Lasse ich sie draußen, lasse ich Gott draußen.
 
 
Alle Adventlieder singen von der Hoffnung, von der Nacht, die zu Ende geht, vom Aufblühen.
Wolf Biermann, deutscher Liedermacher und Lyriker, der aus der damaligen DDR ausgebürgert wurde, schrieb in einem seiner berührendsten Lieder, mitten im kalten Krieg:
 „Wir woll’n es nicht verschweigen 
in dieser Schweigenszeit. 
Das Grün bricht aus den Zweigen. 
Wir woll’n das allen zeigen, 
dann wissen sie Bescheid!“ 
 
Ein Adventlied, das nicht als solches gedacht ist. Es hat aber den tiefen Charakter aller Lieder im Advent. In allen geht es darum, dass nicht Ungerechtigkeit, Unfriede, Einsamkeit, Trauer das letzte Wort behalten werden. Gegen all die Erfahrungen von Kälte, Ablehnung und Dunkel, zeigen sie Bilder von Leben, das gelingt, von Leben, das Glück bringen kann: offene Türen (Macht hoch die Tür), Pflanzen, die aufbrechen (Es ist ein Ros entsprungen), ankommende Schiffe (Es kommt ein Schiff geladen), Nächte, die enden (Die Nacht ist vorgedrungen).
So zeigen mir die Lieder den Weg, auf Gott zuzugehen. Auf Gott zu, den es interessiert, was mit mir geschieht. Gott, der möchte, dass mein Leben, dass das Leben von jedem und jeder von uns, gelingt. Auch dort, wo wir nur zu träumen wagen.
„Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein,
der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.“
(Jochen Klepper)
 
 
 

 

Stationen zur Krippe

Krippe

Mit einer Krippe das Weihnachtsgeschehen zu veranschaulichen, ist sehr altes Brauchtum.
1223 soll Franz von Assisi damit begonnen haben. Davor gab es bereits das „Kindlein-Wiegen“, bei dem eine Christkindfigur verehrt und gewiegt wurde.

Schauen wir uns gemeinsam die Darstellung einer Krippe an:

Hirten:

Menschen am Rand der Gesellschaft, gemieden von den anderen. Weil sie oft draußen sind, frieren sie – weil sie nicht dazu gehören. Ihr Wunsch ist, dazuzugehören, nicht ausgegrenzt zu werden. Sehnsucht nach Anerkennung und Wertschätzung treibt sie um.

Man trifft keinen alleine, immer sind es mehrere. Sie sind eine Gemeinschaft, vielleicht Leidensgenossen.
Zu ihnen kommt der Engel, er spricht zu den Hoffnungslosen, den Ausgegrenzten., macht ihnen Hoffnung. Und er bringt sie dazu, aufzustehen, loszugehen. Sie werden zu einer Gemeinschaft auf dem Weg: »Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. (Lukas 2, 15b ff)

An der Krippe werden die Hirten zu Gesegneten, zu Aufgerichteten: Sie haben das Heil gesehen, die Hoffnung, das Licht, das Leben. Sie erfahren, dass sie der Liebe trauen können.

Die Hirten sind für uns Zeugen, dass in Jesus Christus Gott unser Leben verändern kann, dass er es verändert.

Engel:

Sie tauchen unvermutet auf, bringen Botschaft von Gott, bringen uns den Himmel auf Erden. In unserem Alltag kündigen sie von Gott. Mitten in unsere Traurigkeiten, Unzulänglichkeiten und unsere Hoffnungslosigkeit stimmen sie ein Lied an, das uns mitsingen lässt: „Ehre sei

Gott in der Höhe.« (Lukas 2, 14)

Das Kind in der Krippe

Von ihm heißt es bei Jesaja: » Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jesaja 9, 5)

Gott nimmt die Last von unseren Schultern, er legt sie einem auf die Schultern. Damit macht er uns frei.

Gleichzeitig wird uns der Wunderbare Ratgeber verheißen. Den brauchen wir, wenn wir nicht ein noch aus wissen. Vater in Ewigkeit – nicht einer, bei dem es heute so und morgen anders heißt, sondern den, der uns als seine Töchter und Söhne immer aufnimmt und uns ein Zuhause schenkt.

Als Fürst des Friedens wird er uns angekündigt, einer der Frieden nicht nur verspricht, sondern der ihn auch schaffen kann. Egal, was auch immer mich bedrückt, beschwert – er kann mich zu einem zufriedenen Menschen machen.

Stern

Eine Legende erzählt vom Weihnachtsstern: Die Weisen aus dem Morgenland sahen nach ihrem Besuch beim neugeborenen Kind wie er zersprang in abertausend Teile. Sie verstanden nicht, was das bedeuten sollte. Auf ihrem weiteren Weg machten sie eine wunderbare Entdeckung: über dem Kopf eines jeden Menschen, der ihnen oder jemand anderem half, leuchtete ein kleiner Stern auf.

Auf der Suche nach dem Stern muss ich den Blick heben – und vielleicht entdecke ich dieses Licht, das den Weg zum Erlöser zeigt. Dieser Stern kann meinen Blick verändern und damit mein Tun zum Leuchten bringen.

Friedenslicht

Einer der ganz jungen Bräuche ist der des Friedenslichtes.

Von einem Kind aus Oberösterreich wird Mitte Dezember das Licht aus der Geburtsgrotte in Betlehem geholt. Von Linz aus wird es in mehr als 30 Länder verteilt.

Es kann daran erinnern, dass die Engel den Hirten den „Frieden auf Erden“ angekündigt haben. Wenn in unseren Familien die Kerzen am Christbaum mit diesem Licht entzündet werden, tragen wir damit ein Stück dieses Friedens zuerst in unsere Familien. Durch diese Hoffnung und Sehnsucht setzen wir einen ersten Schritt zum Frieden.

Mette

Das Wort Mette leitet sich vom lateinischen Wort „matutinus“ (=morgendlich) her.
Gemeint ist damit die Gebetszeit um Mitternacht. In diesem Gottesdienst wurden vor der Reformationszeit oft Marionettenspiele, Maskeraden und Liedaufführungen dargeboten.

In der Mette zu Weihnachten feiern wir, dass Jesus in die Welt und in ihre Dunkelheiten kommt. Er bringt uns einen neuen Tag, eine neue Zeit.

Christbaum

Ein relativ junger Brauch – in Wien gab es 1816 den ersten Christbaum im Stadtpalais von Erzherzog Karl, auf Wunsch von seiner protestantischen Frau. Der Vorgänger des Christbaums könnte der „Paradiesbaum“ sein, der im Mittelalter am Gedenktag von Adam und Eva (24.12.) bei Paradiesspielen aufgestellt wurde.

Mit Jesus beginnt ein neues Paradies, seine Geburt ist wie das Grün der Hoffnung und die Kerzen leuchten uns, wie Jesus, das Licht der Welt.